Willkommen bei Thelios

Es ist für einen Nichttiermediziner meistens sehr schwer, sich den Verdauungsgang eines Pferdes vorzustellen und zu merken (Prüfung).

Hier eine kleine Geschichte, die das Ganze erleichtern sollte:

Die Abenteuerreise von Peter Pellet

Eines Morgens gelangte Peter Pellet aus dem großen Futtersilo in die Futterkrippe von Charley Shetty. Peter erschrak sehr, als er die großen Lippen und die nasse Zungen spürte. In nächsten Moment befand er sich in Charleys Maul. Mit Schrecken sah er, wie seine Kumpel von den Backenzähnen zerkleinert wurden. Er hatte jedoch Glück und wurde nicht gleich erwischt, aber bald war auch er an der Reihe. Damit nicht genug, plötzlich strömte ein Speichelsee auf Peter zu und durchweichte ihn völlig. In dem See befanden sich einige seiner Feinde, es war die Speichelenzym-Bande. Sie verloren keine Zeit und spalteten Peter rücksichtslos die Stärkemoleküle. Peter fühlte sich durch den Speichel aalglatt und rutschte plötzlich die Speiseröhre hinunter. Er sah noch , wie sich der Magenpförtner schloss, dann befand er sich im kleinen Anfangsteil des Magens. Dort traf er auf eine Gruppe wildaussehender Bakterien. Diese Jungs raubten Peter seine Futterstärke und Zuckerstoffe, um sie in Milchsäure umzuwandeln. Kaum hatte sich Peter davon erholt, wurde die Reise in den Hauptmagen fortgesetzt. Dort plumpste Peter in einen brodelnden See von Magensäure. Durch dieses Bad wurde er desinfiziert, da die Säure die Bakterien tötete, doch leider trennten sich auch seine Mineralien, Spurenelemente, Vitamine und Wirkstoffe. Ein Schurke namens Pepsin raubte ihm außerdem sein Futtereiweiß und baute daraus kleine Eiweißbausteine. Gott sei Dank blieben Peter noch seine Rohfasern, Stärke, Zucker und Fette; sie wurden nicht verändert. Nun fühlte Peter sich irgendwie breiig. Nachdem Peter den Magen passiert hatte und sich der Schließmuskel geschlossen hatte, befand er sich im Dünndarm, der ihm eine Reise von 24 mtr bot. Schon stürmte Bauchspeichel aus der Bauchspeicheldrüse auf ihn zu, um die mitgebrachte Salzsäure zu neutralisieren. Peter merkte durch ein Brodeln, dass die Leber mit der Produktion von Gallenflüssigkeit begann. Auch tropfte es von allen Seiten, denn die Darmwände produzierten Darmsaft. Die Gallenflüssigkeit bewirkte eine Emulsion des Futterfettes, so dass das Fett, welches man ihm klaute, in seine Bestandteile Glyzerin und Fettsäure zerlegt wurde, dieses Spiel wurde Lipose genannt. Außerdem stürmte ein Rudel Enzyme auf ihn ein und baute das restliche Nährstoffpolster ab. Ein Kerl namens Diastase zerlegte sein Kohlehydrate in Traubenzucker und ein anderer Typ, der sich Trypsin nannte, spaltete seine Eiweißstoffe in Aminosäuren.  Alles was von dem armen Peter noch übrig blieb, waren seine Rohfasern. Mit ihnen gelangte er in den Dickdarm. Dort sah er sich mehreren Billionen Blind- und Grimmdarm-Organismen ausgesetzt. Diese benötigten nämlich das ihn in den Rohfasern noch verbliebene Eiweiß als Nahrung, da sie ihrer Arbeit, der Bildung von Vitaminen nachgehen mussten. Alles ging sehr schnell, denn die Mikroorganismen mussten sich beeilen, um ihrem Herrn Charley Shetty geringe Mengen tierisches Eiweiß zuzuführen, bevor sie von ihm verdaut wurden. Nach seiner Begegnung mit den Mikroorganismen gelangte Peter in den großen und kleinen Grimmdarm, wo man ihm auf einer Reise von 8 mtr noch sein Wasser klaute. Aufgrund seiner miesen Verfassung beschloss Peter, sich von Peter Pellet in Peter Kacki umzubenennen. Er stattete dem Mastdarm noch einen 20 bis 30 cm langen Besuch ab, um auch alles gesehen zu haben und verließ schließlich Charley Shetty durch den After. Mit einem Plumps landete er im Stroh. Kurze Zeit später sah er auch seine anderen unverdauten Reste wieder, die sich zu einem Abstecher in die Niere entschlossen hatten und jetzt als Harn über ihn strömten und ihm den Rest gaben. Wehmütig dachte er an seine Nährstoffe und sein Wasser, dass sich über die Darmwände in die Blutgefäße begeben hatten und dort glücklich lebten bis zu ihrer Verwertung.  Der Pferdebesitzer hatte jedoch Mitleid mit dem armen Peter, er karrte ihn zusammen mit seinen Leidensgenossen auf ein Getreidefeld und Peter freute sich noch lange an der frischen Landluft, die er verströmte.